Mittwoch, April 20, 2011

[Film] Scre4m



Scre4m
von Wes Craven
mit Neve Campbell, David Arquette und Courtney Cox

*Kurze Anmerkung: ich halte dieses Review praktisch Spoilerfrei. Wer überhaupt nichts erfahren will, kann nur mein Fazit im letzten Absatz lesen, und den Rest überspringen.*


"First Rule of Reboots: Dont fuck with the Original!"

Die Scream Franchise ist für mich noch etwas Besonderes - der 1. Teil war für mich damals eine Offenbarung, den ich glaub ich 3 Mal im Kino gesehen habe (1 Mal normal, 1 Mal zusammen mit dem 2. Teil und einmal uncut) - doch nach dem ersten Teil gings leider bergab, an den 3. hab ich nur noch wenig Erinnerung. An den vierten Teil hatte ich erstmal nur geringe Erwartungen - doch nachdem ich die ersten Meinungen und ein Interview mit Wes Craven gelesen habe, sind die explosionsartig gestiegen: schafft es Scre4m etwa das Genre genauso zu revolutionieren wie seinerseits der 1.? Am Ende waren meine Erwartungen wohl zu hoch...

Der Ghostface Killer ist zurück - und das zum Jubiläum der Woodsboro Morde. Auch Sidney ist zurück, um ihr Buch zu vermarkten. Diesesmal hat es der Killer anscheinend auf Sidneys Cousine abgesehen...

Mehr schreib ich mal nicht zur Handlung - zum einen "darf" ich nichts wichtiges verraten, zum anderen ist damit die Geschichte eigentlich auch schon zusammengefasst.

Der Film fängt typisch an - mit einem Telefonanruf. Altbekannt, altbacken, da helfen auch die selbstreferentiellen Kommentare nix - aber keine Angst, das ist ja auch nicht Scre4m, sondern Stab 6... äh 7. Wunderbar! Schöner Anfangsgag, dann kann ja jetzt der Film losgehen, der alles ganz anders macht. Soweit meine Hoffnung - doch an sich macht Scre4m überhaupt nichts neu. Das kann man damit verzeihen, dass der Film ja quasi ein Reboot bzw. eine Hommage an den ersten Teil ist - zumindest erinnern viele Szenen an den Erstling und auch die Charaktere sprechen ja dauernd darüber (scheinbar sind Teil 2 und 3 vergessen). Aber ich hab mir doch mehr erwartet als einen stinknormalen Slasher.

Na gut, stinknormal ist wohl zu hart. Scre4m 4 ist teilweise fast eine Parodie, und sich durchaus seinem Genre und den Änderungen in diesem Genre bewusst. Insofern ist Scre4m vielleicht ein Update des ersten Teils, denn da gabs diese selbstreferenziellen Kommentare und Szenen schon genauso. Das ist jetzt eben an die aktuelle Filmgeneration angepasst - und eben auch an die aktuelle Publikumsgeneration.

Ansonsten ist Scre4m aber wirklich erschreckend uninspiriert. Ich weiß nicht obs an mir liegt, aber ein "normaler" Ghostfacekiller, der Teeniemädels am Telefon schikaniert und jagt, dabei selbst einiges abkriegt ist für mich nicht mehr wirklich gruselig. Dafür gabs schon zu viele Scream Filme, Scary Movie Filme und sonstige Verarschungen. Ein neues Element gibts beim Killer nicht wirklich.

Und auch bei den sonstigen Charakteren nicht. Abgesehen von den altbekannten, bleiben eigentlich alle ziemlich farblos. Wer stirbt, das ist eigentlich egal. Die "Alten" haben sich durchaus weiterentwickelt und sind wohl am interessantesten.

Für mich war der Film damit auch nicht wirklich spannend - sondern lediglich ein ständiges Mitraten, wer ist wohl der Mörder. Der vielleicht? Ne, das wäre zu offensichtlich. Die? Ne, jetzt ist sie ja tot. Oder doch wieder 2? Ne, das gabs schon zu oft bei Scream. Vielleicht ein ganzes Team? Ich werd hier nix verraten. Nur soviel: es ist nicht unmöglich draufzukommen.

Schade, ich hatte mich echt extrem auf Scre4m gefreut. Vielleicht seh ich ihn jetzt auch negativer als er ist, weil ich mit anderen Erwartungen reingegangen sind - aber auch in meiner Erinnerung wird er eher schlechter als besser. Ein Totalreinfall ist er natürlich nicht - durchaus ein solider, teils lustiger, und auch blutiger (für alle Gorefans: neben etlichen Litern Kunstblut gibts auch wieder Gedärme zu bestaunen) Slasher, der zwar aktuell ist, aber eben nichts anders macht als die hundert Slasher vor ihm.

5 von 10

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